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Die Agrarökologie und ihre Vielfalt

Aufnahme der Eröffnungsveranstaltung der Tage der Agrarökologie “Perspektiven auf die Agrarökologie als Praxis, Wissenschaft und soziale Bewegung”.

Powerpoint-Präsentation

Forschung & Bildung

“Conventional agriculture does not provide all the solutions, it may actually create some major problems” Kallunde Sibuga, Sokoine University, Tansania

Die Agrarökologische Forschung geht über die akademische Grenze hinaus. Traditionelles, praktisches und lokales Wissen beispielsweise von Bäuer*innen und Indigenen wird genau so anerkannt und beigezogen, wie wissenschaftliche Evidenz und Expertise, um gemeinsam Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Ernährungssystem zu erarbeiten. Trotzdem fliessen die meisten Forschungsgelder noch immer in die Pestizid- und Düngerbasierte konventionelle Landwirtschaft.

Heute fragen wir uns: Weshalb fliessen Forschungsgelder grösstenteils in die konventionelle Landwirtschaft? Im Globalen Süden wird die agrarökologische Forschung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit gefördert, doch wie sieht es in der Schweiz aus? Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus aktuellen Forschungsprojekten? Und wie können wir relevantes Wissen gemeinsam schaffen und weitergeben?

Erfahre jetzt, wieso wir in die Agrarökologische Forschung investieren sollten (von Biovision)!

Soziale & politische Bewegung, international

“Die Agrarökologie ist eine wichtige Form des Widerstands gegen ein Wirtschaftssystem, das den Profit über das Leben stellt”. - La Via Campesina

Die internationale Bewegung “La Via Campesina” und andere Akteure der Agrarökologie wie SWISSAID setzen sich für die freie Verwendung von traditionellem und resistenten Saatgut ein. Dies entschärft den Klimawandel und verhindert gleichzeitig, dass sich Bäuer*innen in die Abhängigkeiten von privaten Anbietern begeben müssen.

Heute fragen wir uns: Wie schaffen wir ein gerechtes Landwirtschafts- und Ernährungssystem? Welche Rolle nehmen Bäuerinnen und Bauern darin als wichtige Agenten des Wandels ein? Was sind Herausforderungen des agrarökologischen Übergangs im Süden? Und: welche Verantwortung tragen wir in der Schweiz?

Höre jetzt die Stimmen von Bäuer*innen aus dem globalen Süden und wie Agrarökologie ihr Leben beeinflusst (von SWISSAID)!

Soziale & politische Bewegung, national

“Wir wollen den Bäuer*innen die Produkte abnehmen, welche die Natur hergibt” - Landwirtschaft mit Zukunft

Für die agrarökologische Bewegung ist klar: Der angestrebte Wandel kann nur von unten, getragen von lokalen Akteuren, kommen. Deshalb hat “Landwirtschaft mit Zukunft” mit Unterstützung von Biovision das Ernährungsparlament organisiert, um den jungen Menschen, die aktiv im Ernährungssystem sind, eine Stimme zu geben. Zusammen mit Alltagsexpert*innen und der Wissenschaft haben sie sich Gedanken über eine zukünftige Ernährungspolitik gemacht und haben gemeinsam den Weg zu einem nachhaltigen Schweizer Ernährungssystem begonnen.

Heute fragen wir uns: Was sind die Ansätze und Lösungswege, um unser Agrar- und Ernährungssystems zu transformieren? Wer sind die lokalen Akteure der agrarökologischen Bewegung? Was fordern sie? Und: Wie erreichen wir dies gemeinsam?

Höre jetzt, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen könnte!

Landwirtschaftliche Produktion & Verarbeitung

"Können wir in Zukunft Linsen in der Schweiz anbauen?” - Diskussion auf der SoLaWi Ortoloco

In der Schweiz setzten sich Viele für eine andere Ernährung, eine andere Landwirtschaft und ein ganz anderes Miteinander ein. Solidarische Landwirtschaftsprojekte möchten Konsument*innen und Produzent*innen zusammenbringen und gemeinsam die prächtigen sowie die faulen Früchte unserer Landwirtschaft ernten. Dabei wird die Beziehung zu unseren Nahrungsmitteln und der Natur, die sie schafft, wieder hergestellt und die Nahrungsmittelproduktion demokratisiert.

Heute fragen wir uns: Wie sieht agrarökologische Landbewirtschaftung konkret aus? Welche Pionier*innen machen hier in der Schweiz vor, wie das geht? Was für Anbaumethoden kommen dabei zum Einsatz - was sind zum Beispiel Waldgärten oder Agroforst? Welche Kooperations- und Organisationsformen gibt es? Und ist das Ganze auch auf Grossbetrieben möglich?

Höre jetzt, wie die Solidarische Landwirtschaft Ortoloco gemeinsam mit Konsument*innen über eine nachhaltigere Landwirtschaft diskutiert (Doku von SRF).

Teaser

Videoaufnahmen der Events finden sich auf unserem Youtube-Channel

«Das Herz und unsere Gefühle bringen eine Bewegung weiter. Wer nicht mehr mit der Natur geht, wer keine Beziehung mehr zum Boden, zu Pflanzen und am Schluss zu Nahrungsmittel hat, der wird sich nicht kümmern. Agrarökologie heisst aber, sich kümmern. Es geht nicht einzig um die nachhaltige Herstellung von Lebensmitteln, sondern es geht um Sorgsamkeit mit allen Lebensbereichen. Und das blendet meiner Meinung nach zum Teil zum Beispiel die Wissenschaft aus. So scheint mir der Boom rund ums Thema Agrarökologie häufig mehr ein Selbstzweck der Institutionen zu sein, als der Wille zu einem radikalen Wandel. Der ist aber nötig. Deshalb müssen wir Bäuer*innen und Bauern, wir alle, genau hinschauen und uns nichts aufschwatzen lassen, was mit Ökologie nichts zu tun hat. Deshalb heisst Agrarökologie auch Widerstand. Gegen Konzerne, die sich mit Nachhaltigkeitsfedern schmücken, aber immer noch - hier und anderswo - Raubbau an der Natur und den Menschen betreiben. Und so werde ich auch in Zukunft mit der Natur, den Menschen und den Tieren hier auf meinem Hof sorgsam umgehen. Das ist mein Weg, und es tut ganz gut zu weissen, dass wir diesen oder einen ähnlichen Weg gemeinsam gehen werden.» - Ulrike Minkner, Kleinbäuerin und Sekretärin bei Uniterre an dem runden Tisch mit Landwirt*innen. Gefühle sind der erste Grundpfeiler von sechs aus der Erklärung der La Via Campesina/ECVC ( Evenstad, Norwegen,2014).