Betriebscoaching - vo Büürin zu Buur
Praxiswissen vergüten und Agrarökologie zugänglich machen
In der Schweiz gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, die Vorreiter einer agrarökologischen Landwirtschaft sind. Sie haben mit grossem persönlichem Engagement umfassende Strategien entwickelt und umgesetzt. Die Betriebsleitenden werden des Öfteren von interessierten Praktikerinnen und Praktikern um einen Austausch gefragt. Sie teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne. Der Austausch bleibt jedoch oft unbezahlt, was langfristig finanziell und zeitlich nicht tragbar ist.
Gleichzeitig ist die Umsetzung von innovativen agrarökologischen Ideen auf dem eigenen Betrieb für Bäuerinnen und Bauern herausfordernd. Oft fehlt das Wissen, welches über traditionelle Beratungs- und Bildungsangebote oder weitere Kanäle nicht oder nur schwer zugänglich ist.
Um den horizontalen Wissensaustausch zwischen Vorreitern einer agrarökologischen Landwirtschaft und Interessierten zu erleichtern, ist das Betriebscoaching-Projekt entstanden. Dieses wurde vom Netzwerk Agroecology Works! gemeinsam mit dem Hof Obermettlen, dem NaturGut Katzhof, Uniterre, der Kleinbauernvereinigung, Biovision, Regenerativ Schweiz und dem Verein Netzwerk Klima & Landwirtschaft initiiert. Agroecology Works! übernimmt dabei die Projektleitung und Koordination der Arbeitsgruppe.
Mehr zum Projekt und den teilnehmenden Coaching-BetriebePilotprojekt 2024-2026
Bei den Betriebscoachings besuchen Interessierte einen Betrieb, der bereits Konzepte, Praktiken und Betriebsstrategien aus der Agrarökologie umsetzt. Dieser gibt sein fachliches Wissen im persönlichen Gespräch direkt auf dem Feld oder im Stall weiter. Die Coachings schaffen dabei einen vertrauensbasierten Raum für eigene Fragen und Mut in der Umsetzung.
Während der Wintersaison 2024/25 testeten wir das Konzept erstmals mit zwei Betrieben. Ab Herbst 2025 bis Frühling 2026 stehen 60 Coachingplätze bei 21 agrarökologischen Betrieben zur Verfügung. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und während der Umsetzung werden Gespräche mit Akteur:innen des landwirtschaftlichen Innovations- und Wissenssystem (LIWIS) geführt, um die Erkenntnisse zu teilen und das Angebot an bestehende Angebote anzubinden.
